Leon Goretzka vor der WM: "Wir als Fußballnation waren lange Zeit verwöhnt"

Andre Oechsner
08.11.2022 - 08:00 Uhr
Lesedauer: 1 Minute
Quelle: Sports Illustrated Deutschland

Leon Goretzka
Leon Goretzka vom FC Bayern blickt auf die WM - Foto: Getty Images

Leon Goretzka ist beim FC Bayern wie bei der deutschen Nationalmannschaft eine wichtige Grundsäule. In einem Interview sagt er, dass sich die Erwartungshaltung gegenüber der DFB-Elf verändert hat.

Seit etwa sechs Jahren ist Leon Goretzka ständiger Teil der deutschen Nationalmannschaft. Der Mittelfeldstar des FC Bayern hätte sich fürwahr eine erfolgreichere Epoche aussuchen können, seit Jahren sinken die Ansprüche rund um das DFB-Team.

"Wir als Fußballnation waren lange Zeit verwöhnt, bei großen Turnieren immer mindestens das Halbfinale zu erreichen und großartige Turniere zu erleben, in denen sich die Mannschaft stetig gesteigert hat", sagt Goretzka gegenüber Sports Illustrated Deutschland.

Und weiter: "Damals ist man mit einer anderen Erwartungshaltung in die Spiele gegangen, als man das heute tut. 2018 und 2021 waren sehr enttäuschend – sowohl für uns Spieler als auch für die Fans. Wir wollen bei der diesjährigen WM an die erfolgreiche Zeit davor anknüpfen."

Goretzka spricht es an: Bei der Weltmeisterschaft 2018 war bereits nach der Gruppenphase Schluss, die Europameisterschaft drei Jahre später führte mit der Achtelfinalteilnahme zu einem nicht gerade besseren Ergebnis. Die deutschen Auftritte in der Nations League waren zuletzt ebenfalls sehr durchwachsen.

"Leroy Sane wäre im Ausland ein Superstar"

Außerdem ist Goretzka dazu befragt worden, ob es denn dem deutschen Team an einem absoluten Weltstar und Einzelkönner fehlen würde. Wie ihn zum Beispiel Portugal mit Cristiano Ronaldo oder Argentinien mit Lionel Messi haben.

In Deutschland würde man so etwas nicht zulassen, glaubt Goretzka, der der Meinung ist, dass sein Bayern-Teamkollege Leroy Sane im Ausland ein Superstar wäre. "Wir wissen, dass wir hervorragende Individualisten in unserem Team haben. Am Ende wird es jedoch nur funktionieren, wenn wir eine Einheit auf dem Platz sind."